Welche Geschichte steckt hinter schwedischen Fleischbällchen?

Schwedische Fleischbällchen, auf Schwedisch „Köttbullar“ genannt, haben eine lange Geschichte, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Das Konzept der kleinen, runden Fleischfrikadellen stammt vermutlich aus der Türkei, wo sie als „Köfte“ bekannt sind. Diese Köfte wurden von König Karl XII. nach Schweden eingeführt, der das Rezept nach einem Aufenthalt im Osmanischen Reich im frühen 18. Jahrhundert mitbrachte.

Im Laufe der Zeit passten die Schweden das Rezept an ihren Geschmack und ihre Zutaten an. Rind-, Schweine- und sogar Rentierfleisch wurden neben Gewürzen wie Piment, Muskatnuss und Petersilie zu häufigen Zutaten für die Fleischbällchen. Traditionell wurden sie mit Kartoffelpüree, Preiselbeermarmelade und einer cremigen Soße aus Fleischsäften serviert.

Schwedische Fleischbällchen erlangten in den 1950er Jahren internationale Anerkennung, als das Rezept im Kochbuch „The Joy of Cooking“ von Irma S. Rombauer und Marion Rombauer Becker vorgestellt wurde. Das Buch wurde zum Bestseller und das Rezept für schwedische Fleischbällchen wurde schnell zu einem beliebten Gericht in amerikanischen Haushalten.

In Schweden gelten Köttbullar als Nationalgericht und erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie werden oft als Hauptgericht oder als Teil eines traditionellen schwedischen Smörgåsbord, einem Buffet mit verschiedenen Gerichten, serviert. Schwedische Fleischbällchen werden auch häufig in Supermärkten und Restaurants im ganzen Land verkauft.

Die Popularität schwedischer Fleischbällchen hat sich weit über Schweden und die Vereinigten Staaten hinaus verbreitet. Heute werden sie in verschiedenen Teilen der Welt genossen und sind zu einem Symbol der schwedischen Küche und Kultur geworden.