Wie waren die Bedingungen in Fleischverpackungsbetrieben Ende und Anfang des 20. Jahrhunderts?

Die Bedingungen in Fleischverarbeitungsbetrieben im späten 18. und frühen 20. Jahrhundert waren notorisch gefährlich und unhygienisch, was zu weit verbreiteten Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit und der Arbeitssicherheit führte. Hier sind einige der bemerkenswerten Bedingungen:

Lange Arbeitszeiten und niedrige Bezahlung: Fleischverpackungsbetriebe arbeiteten im Dauerbetrieb, sodass die Arbeiter oft zwölf oder sogar 18 Stunden am Tag, sechs oder sieben Tage die Woche schuften mussten. Die Löhne waren extrem niedrig und viele Arbeiter lebten in Armut.

Gefährliche Maschinen: Die Fleischverarbeitungsindustrie war auf schwere Maschinen angewiesen, darunter Förderbänder, Sägen, Schleifmaschinen und andere Schneidgeräte. Aufgrund unzureichender Sicherheitsvorschriften und des hektischen Arbeitsumfelds kam es häufig zu Unfällen und Verletzungen, darunter Amputationen und Entstellungen.

Unhygienische Bedingungen: Fleischverarbeitungsbetriebe waren schmutzig, Böden, Wände und Geräte waren mit Blut und Innereien bedeckt. Viele Pflanzen verfügten nicht über ausreichende Belüftung und waren von Ratten, Insekten und Bakterien befallen. Infolgedessen waren Fleischprodukte häufig mit Krankheiten und Bakterien kontaminiert, die beim Verzehr lebensmittelbedingte Erkrankungen verursachen konnten.

Unsichere Fleischprodukte: Die schnelle Verarbeitung großer Fleischmengen führte oft zu unhygienischen Praktiken. Das Fleisch wurde nicht richtig gekühlt und einige Verpacker verwendeten Konservierungsmittel, Füllstoffe und andere Substanzen, um die Haltbarkeit von minderwertigem Fleisch zu verlängern. Dies führte zu weit verbreiteten gesundheitlichen Bedenken und trug dazu bei, dass die Öffentlichkeit strengere Vorschriften forderte.

Arbeiterausbeutung: Fleischverarbeitungsbetriebe waren dafür berüchtigt, ihre Arbeiter auszubeuten, von denen viele Einwanderer oder Randgruppen waren. Sie waren langen Arbeitszeiten, niedrigen Löhnen, unsicheren Arbeitsbedingungen und harter Behandlung durch Vorgesetzte und Vorarbeiter ausgesetzt.

Diese beklagenswerten Bedingungen in der Fleischverarbeitungsindustrie lösten eine Welle öffentlicher Empörung und Aktivismus aus. Diese Bedenken führten schließlich zu bedeutenden Reformen, einschließlich der Verabschiedung des Meat Inspection Act (1906), der die Bundesaufsicht über Fleischverpackungsbetriebe vorschrieb und zur Verbesserung der Hygiene, Sicherheit und Arbeitsbedingungen in der Branche beitrug.