Warum verbleibt die Hefe in der Weinflasche, um Sekt oder Champagner herzustellen?

Hefe wird bei der Herstellung von Schaumwein durch einen Prozess namens Sekundärgärung verwendet, der notwendig ist, um zwei Eigenschaften dieser Weine zu erreichen:Kohlensäure und Komplexität des Geschmacks. Hier ist eine detailliertere Erklärung:

1. Kohlensäure:Die Hefe spielt eine entscheidende Rolle bei der Blasenbildung im Schaumwein. Nach der ersten Gärung, bei der der Traubenzucker in Alkohol umgewandelt wird, findet eine zweite Gärung in der Flasche statt. Bei dieser Nachgärung verbraucht die Hefe den Restzucker im Wein und erzeugt als Nebenprodukt Kohlendioxidgas. Dieses Gas bleibt in der Flasche eingeschlossen, was zu dem für Schaumwein charakteristischen Aufschäumen führt.

2. Komplexität des Geschmacks:Die Hefe trägt auch zum Geschmacksprofil von Schaumwein bei. Bei der Nachgärung unterliegen die Hefezellen einer Autolyse, einem Prozess der Selbstzerstörung. Dadurch werden verschiedene Verbindungen freigesetzt, die dem Geschmack und Aroma des Weins Tiefe und Komplexität verleihen, darunter Brot-, Hefe-, Röst- und Nussnoten.

3. Längere Reifung:Bei der Herstellung hochwertiger Schaumweine können die Flaschen über einen längeren Zeitraum, manchmal sogar über Jahre, auf der Hefe (Hefesediment) belassen werden. Dieser längere Kontakt mit der Hefe ermöglicht eine weitere Entwicklung von Geschmack und Komplexität.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Hefe im Schaumwein inaktiv ist und nicht unbegrenzt weitergärt. Der Winzer kontrolliert sorgfältig die Bedingungen wie Temperatur und Druck, um sicherzustellen, dass die Nachgärung den gewünschten Grad an Kohlensäure und Geschmack erzeugt, ohne die Qualität des Weins zu beeinträchtigen.