Welche Silageanforderungen gelten für Milchviehbetriebe?

Nährstoffanforderungen für Milchsilage:

Milchsilage dient als primäre Nährstoff- und Energiequelle für Milchkühe mit spezifischen Nährstoffanforderungen zur Unterstützung ihrer hohen Milchproduktion und allgemeinen Gesundheit. Im Folgenden sind die wesentlichen Nährstoffanforderungen für Silage in der Ernährung von Milchkühen aufgeführt:

1. Trockenmasse:

Entscheidend ist der ausreichende Trockenmassegehalt der Silage. Als optimal für Milchkühe gilt Silage mit einem Trockenmassegehalt zwischen 35 % und 40 %. Ein zu hoher Trockenmassegehalt kann die Aufnahme verringern, während ein zu niedriger Trockenmassegehalt zu übermäßiger Feuchtigkeit und möglichen Gärungsproblemen führen kann.

2. Energie:

Milchkühe haben aufgrund ihrer Milchproduktion einen hohen Energiebedarf. Silage sollte ausreichend Energie in Form von vergärbaren Kohlenhydraten wie Stärke und Zucker liefern. Dies kann durch die Auswahl von Pflanzen wie Mais und Sorghum erreicht werden, die von Natur aus einen hohen Energiegehalt haben.

3. Protein:

Hochwertiges Protein ist für Milchvieh lebenswichtig. Silage sollte verdauliches Protein liefern, das aus Hülsenfrüchten (Luzerne, Klee) oder proteinreichen Gräsern (Lieschgras, Schwingel) gewonnen werden kann. Um den Proteinbedarf zu decken, kann eine Ergänzung mit Sojaschrot oder anderen Proteinquellen erforderlich sein.

4. Faser:

Ein ausreichender Ballaststoffgehalt ist für eine ordnungsgemäße Pansenfunktion und eine gesunde Verdauung unerlässlich. Silage sollte eine Mischung aus löslichen und unlöslichen Ballaststoffen enthalten. Langstieliges Futter wie Heu oder Maisstroh kann verwendet werden, um die Ballaststoffe in der Ernährung zu erhöhen.

5. Mineralien:

Mineralien wie Kalzium, Phosphor, Magnesium, Kalium und Natrium werden für den Knochenaufbau, die Milchproduktion und die allgemeinen Stoffwechselfunktionen benötigt. Silage sollte für eine ausgewogene Versorgung mit diesen Mineralien sorgen. Abhängig von den regionalen Bodenbedingungen und der Futteranalyse kann eine Ergänzung erforderlich sein.

6. Vitamine:

Silage liefert normalerweise ausreichende Mengen an Vitaminen, bestimmte Vitamine müssen jedoch möglicherweise ergänzt werden, insbesondere in bestimmten Phasen des Laktationszyklus. Beispielsweise sind Vitamin E und Beta-Carotin für die Gesundheit und Fortpflanzung von Milchkühen von entscheidender Bedeutung.

7. Schmackhaftigkeit:

Die Schmackhaftigkeit ist entscheidend für die Förderung des Silagekonsums. Um die Aufnahme zu stimulieren und eine gesunde Pansenfunktion aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, dass die Silage gut fermentiert und schimmelfrei ist und ein angenehmes Aroma und einen angenehmen Geschmack hat.

8. Konsistenz:

Eine einheitliche Silagequalität ist entscheidend, um eine selektive Fütterung zu verhindern und eine gleichmäßige Nährstoffaufnahme durch Milchkühe sicherzustellen. Dazu gehört die Aufrechterhaltung einer konstanten Häcksellänge, eines konstanten Feuchtigkeitsgehalts und eines gleichbleibenden Fermentationsprofils während der gesamten Fütterungsperiode.

9. pH-Wert:

Eine ordnungsgemäße Silagegärung senkt den pH-Wert auf optimale Werte, typischerweise um 4,2. Eine gut vergorene Silage sorgt für den Erhalt der Nährstoffe, hemmt schädliche Bakterien und verbessert die Schmackhaftigkeit.

Es ist wichtig, einen Ernährungsberater oder Tierarzt zu konsultieren, um eine ausgewogene und maßgeschneiderte Ernährung für Milchkühe zu entwickeln, die auf deren spezifische Bedürfnisse, Umweltbedingungen und verfügbare Futter- und Futtermittel abgestimmt ist. Um den Nährstoffgehalt der Silage zu überwachen und notwendige Anpassungen der Ernährung vorzunehmen, empfiehlt sich eine regelmäßige Futteruntersuchung.