Berücksichtigt koschere Lebensmittel auch die Behandlung von Tieren vor der Schlachtung und werden Antibiotika, Hormone usw. genauso verwendet wie nicht koschere Lebensmittel?

Ja, bei koscheren Lebensmitteln wird die Behandlung der Tiere vor der Schlachtung berücksichtigt. Die jüdischen Speisegesetze, bekannt als Kaschrut, legen fest, dass Tiere auf humane Weise geschlachtet werden müssen, um Schmerzen und Leid zu minimieren. Der Prozess, Shechita genannt, beinhaltet einen schnellen und präzisen Schnitt in die Kehle des Tieres durch einen geschulten rituellen Schlachter (Shochet). Diese Methode gilt nach jüdischer Tradition als die humanste Form der Tierschlachtung. Darüber hinaus verbietet das jüdische Gesetz jede Form der Misshandlung oder Grausamkeit gegenüber Tieren vor der Schlachtung.

Was den Einsatz von Antibiotika und Hormonen betrifft, unterliegen koschere und nicht koschere Lebensmittel im Allgemeinen den gleichen Vorschriften und Standards der Regierungsbehörden. Der Einsatz von Antibiotika, Hormonen und anderen Substanzen bei Nutztieren unterliegt staatlichen Kontrollen und tierärztlicher Überwachung, um die Lebensmittelsicherheit und den Tierschutz zu gewährleisten.

Allerdings folgen koschere Schlachthöfe auch bestimmten jüdischen religiösen Anforderungen. Vor der Schlachtung werden die Tiere von geschulten Kontrolleuren gründlich untersucht, um sicherzustellen, dass sie gesund und frei von Auffälligkeiten sind. Tiere, die erkrankt oder verletzt sind, gelten nach den jüdischen Speisegesetzen als „treif“ (nicht zum Verzehr geeignet).

Während sich die allgemeinen Vorschriften für den Einsatz von Antibiotika und Hormonen größtenteils an staatliche Standards orientieren, halten sich koschere Schlachthöfe bei der Auswahl und Untersuchung von Schlachttieren an zusätzliche religiöse Kriterien.